Robert Mehl
Robert Mehl ist Diplom-
Neurobiologische Grundlagen des Aggressions-
Aggressionen von Hunden gegenüber Menschen und anderen Hunden sind für viele Hundehalter ein Problem. Entsprechend oft werden Hundetrainer danach gefragt. Was sind die Ursachen für aggressives Verhalten? Welche Faktoren wirken sich positiv oder negativ auf das Aggressionsverhalten aus? Welcher Trainings-
Aggressionen von Hunden und Menschen haben etwas gemeinsam: sie entstehen im Gehirn. Der grundlegende Aufbau und die Funktion des Gehirns von Hund und Mensch unterscheiden sich artübergreifend nicht. Vor diesem Hintergrund lade ich dazu ein, über den Tellerrand hinauszuschauen in eine Disziplin, die viele gesicherte Erkenntnisse zum Thema Aggression anzubieten hat: die Humanpsychologie, insbesondere in Verbindung mit Erkenntnissen aus der Neurowissenschaft.
Wir beginnen mit einer kurzen neuroanatomischen Einführung, nach der die Teilnehmer die wichtigsten Teile des Gehirns unterscheiden und sich anhand auffälliger Strukturen zurechtfinden können. Anschließend beschäftigen wir uns damit, wie Nervenzellen Signale untereinander austauschen und gehen auf die Rolle verschiedener Neurotransmitter ein.
Dann definieren wir den Begriff der „Aggression“ aus psychologischer Sicht und sehen uns ein modernes, in den Neurowissenschaften aktuell verwendetes Modell der Aggression an. Wir beschäftigen uns mit den Prozessen, die im Gehirn bei verschiedenen Formen der Aggression ablaufen, und verlassen dabei das Gebiet der gesunden Aggression für einen kurzen Ausflug ins Reich der Störungen im Aggressionsbereich. Darüber hinaus fragen wir auch nach der Persönlichkeit des Hundes und der Rolle der Genetik. Aus dem Modell lassen sich verschiedene Ansätze ableiten, um aggressives Verhalten zu beeinflussen.
Auf dieser Grundlage können die Zuhörer ihre bisherigen Strategien im Umgang mit Aggressionen bei Hunden kritisch bewerten und gegebenenfalls konkrete Interventionen selbständig entwickeln.